Reizüberflutung: Hilfe, mein Hund ist hyperaktiv!

Entspannt mit dem geliebten Hund durch die Natur spazieren, den Alltagsstress hinter sich lassen, abschalten, zur Ruhe kommen. Für meine spanische Mischlingshündin Pam und mich war dieser schöne Gedanke lange Zeit unerreichbar. Während andere ausgeglichen und zufrieden von ihrem Spaziergang zurückkamen, war mein Stresspegel oft im roten Bereich.

Pam ist ein hochsensibler Hund. Sie kann sich nur schwer selbst regulieren und ist besonders draußen schnell überreizt. Wenn dir das jetzt bekannt vorkommt, dann möchte ich dir einen kleinen Impuls mitgeben: Betrachte deinen Hund einmal mit einem neuen, offenen Blick. Spüre, wie geht es ihm wirklich in bestimmten Situationen? Zeigt er dieses überreizte Verhalten immer – oder gibt es bestimmte Auslöser? Was verändert sein Verhalten? Was verstärkt es?

Versuche, deinen Hund ganz individuell zu sehen und seine Bedürfnissen zu erkennen. Genau das habe ich damals bei Pam getan. Und das war der Anfang einer echten Veränderung.

Natürlich hat Pam auch einen Jagdtrieb, der für einen Teil der Spannung verantwortlich ist. Doch er ist nicht die alleinige Ursache dafür, dass sie vor allem draussen oft nicht ansprechbar ist. Bei Pam gilt das, was auch bei vielen von uns Menschen gilt: Je höher das Stresslevel, desto schwerer fällt es ihr, äußere Reize zu verarbeiten oder zu filtern. Und manchmal ist der Kanal auch einfach voll.

Was hilft? Für Pam ist das A und O ein möglichst niedriges Stresslevel – und dabei unterstützen wir sie gezielt:

➡️ Feste Tagesabläufe, so wenig Veränderungen wie möglich.

➡️ Ruhephasen, die konsequent eingehalten werden.

➡️ Körperliche Auslastung nur dosiert – auch wenn sie sehr körperlich ist. Nach dem Joggen ist sie so überfordert, dass sie tagelang nicht mehr zur Ruhe kommt. Mentale Auslastung und sanfte Beschäftigung machen sie entspannt und zufrieden – wie der tägliche Besuch bei unseren Ponys.

➡️ Spaziergänge möglichst allein, weil sie sehr empfänglich für die Energie anderer Hunde ist. Sie hat dann noch mehr Energie.

➡️ Ruhepausen während unserer Spaziergänge – wir setzen uns z. B. gemeinsam an einen Baumstamm, ich streichele sie. Diese kleinen Momente bringen sie zurück zu sich und zu mir.

➡️ Und nicht zuletzt: meine eigene innere Ruhe. Das Nervensystem unserer Tiere reagiert immer auf unser eigenes. Wenn ich tief durchatme und mich entspanne, kann auch Pam wieder leichter runterfahren. An einem „schlechten“ Tag von mir würde ich nie mit meinen drei Hunden zusammen gehen.

Jedes Tier ist anders – und genau darin liegt der Schlüssel: genau hinzuschauen, zuhören und individuell begleiten.

Wenn du lernen möchtest, dein Tier intuitiv zu verstehen, schau gern in meinen Online-Kurs! Ich würde mich riesig freuen, dein Tier und dich begleiten zu dürfen!

Dein Hund hat Verlustangst – das kannst du tun!

Verlustängste sind ein häufiges Thema in meinen Tierkommunikation Sitzungen – und das tatsächlich nicht nur bei Hunden aus dem Tierschutz.

Was sind die Ursachen für Verlustängste, wie äußern sie sich und was kannst du tun?

➡️ Was sind die Ursachen?

Die Hauptursache ist die Trennung von der Mutter und/ oder ein unsicheres Umfeld in den ersten Lebenswochen.

Tierschutzhunde, die in der Regel nicht das Glück haben, in Sicherheit und Geborgenheit geboren zu werden und aufzuwachsen, haben nicht selten ein Verlust Thema. So wachsen viele Welpen ohne Mama auf. Oder die Mutter war im permanenten Überlebensmodus, weil sie auf der Straße oder im lauten Tierheim gelebt hat, was sich natürlich auf die emotionale und auch körperliche Entwicklung der Welpen auswirken kann.

Aber auch bei Welpen, die in einem guten sozialisierten Umfeld beim Züchter aufwachsen, können Verlustängste entwickeln. Da mag sich der Mensch, der züchtet, vielleicht gar nicht wirklich Gedanken zu machen. Aber die Trennung von Mutter und Geschwistern ist ein einschneidendes Ereignis und kann sich je nach Charakter körperlich oder emotional ausprägen. Auch Totgeburten können bei den anderen Welpen Spuren hinterlassen, da sie wie bei uns Menschen systemisch betrachtet wichtig sind und benannt werden möchten.

➡️ Wie äußern sich Verlustängste?

Nicht alle Hunde bringen ihre Verlustängste darin zum Ausdruck, dass sie nicht allein bleiben können und das Haus auf Links drehen. Verlustängste können sich auch ganz subtil äußern.

Permanente (zum Teil auch unterschwellige) Anspannung, eine ausgeprägte Ressourcen Orientierung, Hyperaktivität oder Teilnahmslosigkeit können ihre Ursache in einem Verlustthema haben. Jeder Hund entwickelt seine eigene Kompensationsstrategie.

➡️ Was kannst du tun?

Ganz einfach: Vermittle deinem Hund das, was ihm in der Ursache gefehlt hat: Nämlich Sicherheit! Und Sicherheit fängt zu aller erst bei dir an. Fühlst du dich sicher? Oder bist du überfordert mit der Situation? Hast du vielleicht auch ein Verlust Thema? Dann schau zuerst bei dir und reguliere dich. Dein Hund wird es spüren!

➡️ Du möchtest selbst die Tierkommunikation lernen? Hier geht´s zum Kurs!